Die Ahrtalbahn

Die Ahrtalbahn wurde durch die Flutkatastrophe stark beschädigt und wird nach und nach wieder aufgebaut. 



Die Geschichte der Ahrtalbahn beginnt als Zweigstrecke der linken Rheinstrecke. 1844/1856 hatte die Bonn-Cölner Eisenbahngesellschaft flussaufwärts von Köln über Bonn bis Rolandseck eine Strecke errichtet, die von der Rheinischen Eisenbahngesellschaft 1858/59 über Remagen und Koblenz bis Bingerbrück verlängert worden war.

 

Am 23. September 1879 erging eine Ministerialverfügung zum Bau der Ahrtalbahn. Ein knappes Jahr später, am 17. September 1880, eröffnete die Rheinische Eisenbahn das erste Teilstück von Remagen nach Ahrweiler, das am 1. Dezember 1886 bis Altenahr und am 15. Juli 1888 bis Adenau weitergeführt wurde.

 

Aus strategischen Gründen kamen im Ahrtal 1912 und 1913 zwei weitere Bahnstrecken hinzu, die nun zusammen ein kleines Ahrtalbahn-Netz bildeten. Zunächst wurde 1912 die Bahnstrecke Dümpelfeld–Hillesheim (Eifel)–Lissendorf eröffnet, die zur Hälfte der Ahr flussaufwärts folgt und dann bei Ahrdorf (Ahr) in das Tal des Ahlbachs abzweigt. Dazu wurde zur Anbindung der beiden Strecken ein Gleisdreieck errichtet (Dümpelfelder Kurve Abzw Liers–Abzw Insul).

 

1913 folgte die Bahnstrecke Ahrdorf (Ahr)–Blankenheim (Wald), die auch das restliche Ahrtal von Ahrdorf bis zur Quelle und weiter bis zur Eifelstrecke erschloss.

 

Parallel dazu entstand etwa mittig an der Strecke in Kreuzberg (Ahr) ein Bahnbetriebswerk (Bw). Gleichzeitig wurde die ursprüngliche Strecke teilweise verlegt und von Remagen bis zum Abzw. Liers zweigleisig ausgebaut.

Weitere Streckenneubauten, wie zum Beispiel die „Unvollendete“ oder die „Strategische Bahn“, eine Verbindung von Dernau im Ahrtal mit Neuss via Rheinbach und Liblar (Umgehung des Knotens Köln), wurden zwar begonnen, konnten aber während des Ersten Weltkriegs und wegen Bestimmungen der Siegermächte nicht zu Ende geführt werden.

 

Die nicht fertiggestellte Brücke bei Ahrweiler steht seit etwa 1925 als Ruine oberhalb des Ortes. Die bereits im Ahrtal fertiggestellten Tunnel wurden im Zweiten Weltkrieg zunächst unter Einsatz von Zwangsarbeitern für die Rüstungsindustrie verwendet und später zum Regierungsbunker ausgebaut. Auf einem Teil der Trasse in Höhe von Meckenheim und Rheinbach verläuft heute die Autobahn 61.

 

Nicht über das Planungsstadium hinaus kam die Verlängerung von Adenau nach Daun (Luftlinie 22 km, siehe auch B 257). Auch hier wären die Gründe für den Bau überwiegend militärischer Natur gewesen.

 

Ebenfalls aus strategischen Gründen wurde die Ahrtalbahn mit der Ludendorff-Brücke (auch bekannt unter dem Namen Brücke von Remagen) auch an die Rechte Rheinstrecke von und nach Norden hin angeschlossen. Allerdings wurde die Brücke erst 1918 fertiggestellt. Nach ihrem Einsturz am 17. März 1945 wurde sie nicht wieder aufgebaut.

 

Am 16. August 1918 ereignete sich ein schwerer Eisenbahnunfall bei Dümpelfeld, als dort ein Personenzug mit einem Militärzug zusammenstieß. 31 Menschen starben, 73 weitere wurden verletzt.[3]

 

Der Bau des Westwalls ab 1938 brachte den Ahrtalbahnen zeitweilig strategische Bedeutung. Im Laufe des Zweiten Weltkriegs wurden sie durch alliierte Luftangriffe und durch deutsche Sprengungen stark beschädigt. Trotzdem konnte die Strecke bis 1951 durchgehend wiedereröffnet werden. In den folgenden Jahren wurde sie dann teilweise stillgelegt und zurückgebaut.

 

Auf der Strecke Remagen–Adenau wurde der Personenverkehr ab dem 2. Juni 1985 auf den Abschnitt Remagen–Kreuzberg (Ahr) beschränkt und erst im Juni 1996 bis Ahrbrück (vormals Brück (Ahr)) wieder aufgenommen. Der Güterverkehr Hönningen (Ahr)–Adenau wurde am 31. Mai 1985 eingestellt. Der noch bis zum 31. Dezember 1996 durchgeführte Güterverkehr Ahrbrück–Hönningen (Ahr) ist auch eingestellt; die Bahntrasse wurde im Bereich Hönningen (Ahr) zugunsten einer Umgehungsstraße zurückgebaut.

Die Ahrtalbahn ist heute bis zur Überleitstelle (Üst) Walporzheim zweigleisig.

 

Bis Ende der 1990er-Jahre fuhren auf der Strecke Züge mit Diesel-Lokomotiven der DB-Baureihen 213 und 215, zuletzt auch Triebwagen der DB-Baureihe 628.

 

Auf dem nicht mehr genutzten ehemaligen zweiten Streckengleis zwischen Mayschoß und Rech verläuft heute ein Bahntrassenradweg, der Ahr-Radweg. Auch die beiden anschließenden Nebenstrecken wurden teilweise für Radwege genutzt.

Quelle: Wikipedia

Infos zur Ahrtalbahn

Viel Wissenswertes über die Ahrtalbahn gibt es auf der Internetseite von Jan Schauff